Presseartikel "Die Kitzinger" und "inFranken.de" 11.02.2015
Seine Lieblingstaste? Ganz klar die Löschtaste. Und auch wenn es mit der in der Regel rückwärts geht, so bringt sie Joachim Jost beim Bücherschreiben doch am besten vorwärts. „Ich weiß gar nicht, wie das die Autoren früher gemacht haben“, sagt er lachend. „Ich glaube wir bräuchten mindestens zwei Papiertonnen mehr vor dem Haus.“
Fotos: Nina Grötsch
von Nina Grötsch
Schreibwerkstatt: Hier in Iphofen in seinem Arbeitszimmer lässt Joachim Jost Fantasie und Gedanken freien Lauf. Während am oberen Monitor oftmals zu Recherchezwecken das Internet läuft, entsteht am unteren Monitor Seite für Seite ein neues Buch.
Kuschelig warm, so hat es der Autor, der aktuell seinen dritten Regionalkrimi herausgebracht hat, beim Schreiben am liebsten. In seinem Büro in einem urig-restaurierten Hinterhof-Haus in Iphofen stapeln sich aufgeschlagene Bücher. Meist sind es dicke Wälzer, in denen sich Jost zwischendurch gerne mal verliert. Rings um den Monitor kleben Notizen. Sich ausschließlich auf sein Gedächtnis zu verlassen, ist Jost zu unsicher. „Wenn mir eine Idee kommt, muss ich sie sofort aufschreiben“, erzählt er – egal ob er gerade unterwegs ist oder im Bett liegt. Seine Frau kann da nur schmunzeln.
Mit seinem neuesten Krimi beschert Jost, der seine Bücher unter dem Pseudonym Alexander Pelkim schreibt, der Stadt Kitzingen ihre erste Mordserie. „Mörderische Fastnacht“ ist der Titel. Der Iphöfer freut sich, dass es mit der Veröffentlichung gerade noch rechtzeitig zur fünften Jahreszeit geklappt hat. Das Buch handelt schließlich von einem ereignisreichen Faschingswochenende, das sechs Jahre später mysteriöse Morde nach sich zieht. Es agiert das gleiche Ermittler-Team wie in Josts vorausgegangenen Krimis, die in Iphofen und Albertshofen spielen. Trotzdem ist jedes Buch in sich abgeschlossen.
Kitzingen kennt Jost sehr gut. Einige zusätzliche Recherchen im Fastnachtmuseum und seine Finger hatten genug Stoff, um auf die Tastatur losgelassen zu werden. Der grobe Handlungsstrang war dem Autor von Beginn an klar. „Die Verästelungen kamen dann während des Schreibens“, verrät er. „Manchmal musste ich selbst über die überraschenden Wendungen staunen.“
Kitzinger sollen sich mit dem Buch identifizieren können, dennoch hat Jost bewusst keine realen Personen oder Örtlichkeiten verwendet. Mit Ausnahme des Fastnachtmuseums. Sein Stiefsohn fand es toll, das Buch zu lesen und sich dabei genau vorstellen zu können, wie es ist, die B8 von Würzburg kommend nach Kitzingen hineinzufahren.
Das Feedback der Leser zu seinen bisherigen Romanen freut Jost. Der Würzburger Verlag Hellmund steht ebenfalls hinter ihm. Kein Wunder, dass der Frührentner, der einst in einem Logistikunternehmen tätig war, schon in den Recherchen zu Band 4 steckt. Wo dann gemordet wird, bleibt allerdings noch geheim.
Druck will sich Jost keinen machen. „Das Schreiben soll ein Hobby bleiben und mein Leben nicht zu 100 Prozent bestimmen“, sagt er – und fügt nach einer kurzen Pause hinzu: „Ich tippe, zu 85 Prozent macht es das eh schon.“ Und dabei klingt dieser Satz aus seinem Mund alles andere als klagend.
Nummer 3: Joachim Jost alias Alexander Pelkim mit seinem neuesten Regionalkrimi „Mörderische Fastnacht“.
Presseartikel "Der Falter" 28.01.2015
Hier gibts den Artikel Online im „Der Falter“ dem Stadtmagazin Kitzingen auf Seite 19.
Presseartikel "Fundgrube" 23.01.2015
Presseartikel "Main-Post" 19.12.2014
IPHOFEN
Iphofen wird zum Tatort – Krimis mit Pseudonym
Freitags-Fragen
Joachim Jost ist gebürtiger Osthesse und wohnt seit 28 Jahren in Iphofen. Der gelernte Kaufmann und Verwaltungstechniker war in verschiedenen Branchen tätig, seine Leidenschaft ist das Schreiben. Unter dem Pseudonym Alexander Pelkim hat er mehrere Krimis veröffentlicht. Am 20. Februar liest er ab 19.30 Uhr in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule im – bereits ausverkauften – Weinbistro in Iphofen.
Frage: Woran arbeiten Sie gerade?
Joachim Jost: Im Moment erörtere ich mehrere Ideen zu einem möglichen vierten Frankenkrimi und recherchiere dafür.
Wie haben Sie Ihre Lust am Schreiben entdeckt?
Jost: Ich lese seit meiner Jugend viel, der Gedanke an ein eigenes Werk war schon lange im Hinterkopf. Durch mein Ausscheiden aus dem Berufsleben flammte die Idee neu auf. Die eigentliche Initialzündung zum Schreiben war ein trauriger Anlass. Ein Freund erkrankte an Krebs und starb. Seine Krankheitsgeschichte, die ich aus nächster Nähe miterlebte, habe ich versucht zu verarbeiten, indem ich zu schreiben begann. Daraus entstand mein erster Roman ‚Seelenreise‘.
Wie kam es zum ersten Krimi?
Jost: Einen Krimi aus der hiesigen Region zu schreiben kam durch mehrere Anregungen. Einerseits wurde ich durch einen Bekannten animiert, meinen Hang zum Schreiben mit meiner Wahlheimat zu verknüpfen. Andererseits gibt es rundherum im Raum Würzburg, Schweinfurt, Neustadt/Aisch regionale Krimiautoren, nur der Landkreis Kitzingen ist kriminalistisches Niemandsland. Es war klar, dass ich in Iphofen beginnen und der Frankenwein ein Teil werden würde.
Worum geht es genau?
Jost: Um ein minderjähriges Mädchen, dass auf dem elterlichen Weingut vergewaltigt wird. Weil sie bewusstlos war, den Täter nicht benennen kann und es keine Zeugen gibt, bleibt die Tat ungesühnt. Das Mädchen wird schwanger, muss ihr Kind in der Fremde zur Welt bringen und kehrt ihrer Heimat den Rücken. Erst 40 Jahre später kommt sie zurück nach Iphofen, um Vergangenheitsbewältigung zu betreiben. Ihr Erscheinen sorgt für Unruhe und löst nicht ungefährliche Reaktionen aus.
Was reizt Sie am Krimi?
Jost: Krimis und Thriller, gerne auch mit einem mystischen Effekt, sind die Genre, die ich neben historischen Romanen am liebsten lese.
Wie viele Bücher sind es inzwischen?
Jost: Vier. Das fünfte Buch, mein dritter Frankenkrimi, erscheint im Januar 2015.
Dass die Krimis sozusagen vor Ihrer Haustür spielen, ist . . .
Jost: . . . reizvoll und spannend. Unter dem Motto: ‚Das Verbrechen lauert überall‘, möchte ich mich auch noch weiter auf die Suche nach mörderischen Geschichten und interessanten Tatorten machen.
Was machen Sie im normalen Leben?
Jost: Ich musste mich aus gesundheitlichen Gründen aus dem Berufsleben zurückziehen und widme mich ganz der Familie und dem Schreiben.
Warum das Pseudonym? Was hat es damit auf sich?
Jost: Der Name ist teils meinem verstorbenen Freund gewidmet, teils hat er für mich private Bedeutung.
Was lesen Sie gerade privat?
Jost: ‚Der Feuersturm‘ von Herman Wouk, die Entstehung des Zweiten Weltkrieges aus Sicht der Alliierten.
Redakteur Frank Weichhan
Presseartikel "Lauterbacher Anzeiger" und "Oberhessische Zeitung" 14.10.2014
Wartenberg 14.10.2014
Geschichten entwickeln sich beim Schreiben
LESUNG: Gebürtiger Angersbacher Alexander Pelkim las aus seinen Krimis „Späte Auslese“ und „Tödlicher Spargel“ ANGERSBACH – (mgg).
Der fränkische Krimiautor Alexander Pelkim heißt eigentlich Joachim Jost und stammt ursprünglich aus Angersbach. Auf Einladung des Vereins Angersbach aktiv las der Schriftsteller im Vereinsheim des Carneval Clubs Zeppe aus seinen beiden Franken-Krimis „Späte Auslese“ und „Tödlicher Spargel“. Zum Ende hin stand er dem Publikum auf den fast voll besetzten Stuhlreihen Rede und Antwort.
Vor 28 Jahren zog es den heute 55-Jährigen nach Unterfranken. Zuletzt hatte er ein eigenes Fuhrunternehmen, doch 2009 zwangen ihn gesundheitliche Gründe, aus dem Berufsleben vorzeitig auszuscheiden. Nichts zu tun, kam für ihn nicht in Frage, und auch seine Frau war der Meinung, er solle sich irgendetwas suchen, „um ihr nicht ständig im Weg zu stehen“, wie er erklärte. Seine Wahl fiel auf das Schreiben, womit er schon einmal angefangen hatte, um den frühen Tod eines Freundes zu verarbeiten.
„Späte Auslese“ spielt in Pelkims Heimatort Iphofen im Jahr 1974. Beim Finale der Fußball-Weltmeisterschaft feiert eine Gruppe von vier Jungen den Sieg der deutschen Mannschaft mit Unmengen an Alkohol.
Die 14-jährige Martina begegnet den Betrunkenen und wird von ihnen belästigt. Als sie flüchtet, rennen ihr die vier hinterher. Sie stolpert und wird beim Sturz bewusstlos. Als sie wieder aufwacht, tun ihr der Kopf und der Unterleib weh, und sie ist halb ausgezogen. Ihr ist sofort klar, dass sie vergewaltigt wurde. Obendrein ist sie bei der Vergewaltigung schwanger geworden. Martinas Vater möchte nicht zur Polizei gehen, denn er befürchtet Gerede und Schaden für seine Winzerei. Also kommt Martina in eine Einrichtung, in der sie ihr Kind zur Welt bringen und gleichzeitig ihren Schulabschluss machen kann. Wie Pelkim dem Publikum erklärte, ist diese Einrichtung vom Haus am Kirschberg in Lauterbach inspiriert.
„Tödlicher Spargel“ ist Pelkims zweiter Franken-Krimi. Hier geht es um eine Familie, die im Spargel-Anbau tätig ist. Das Frankenland hat den größten Spargel-Anbau Bayerns, weshalb sich Pelkim dafür entschieden hat. In dem Abschnitt, den Pelkim in Angersbach las, wird aus der Sicht von Nicole beschrieben, wie deren Vater nach dem zweiten Herzinfarkt beerdigt wird. Der Verstorbene ist ein großer Spargelbauer und Hotelier. Als sich Nicole mit ihren beiden Brüdern trifft, um die Nachfolge zu regeln, wird sie beim Essen vergiftet.
Nun stellt sich für die Kriminalpolizei unter anderem die Frage, ob nicht schon ihr Vater vergiftet wurde. Viele Lacher hatte Alexander Pelkim auf seiner Seite, als er die Reaktionen einer jungen Polizistin auf den Anblick der Leiche schilderte. Die junge Frau muss sich übergeben und wird dementsprechend von ihren älteren Kollegen zum Spaß gehalten.
In beiden Büchern gibt es mehrere Tote, erklärte Alexander Pelkim auf Anfrage aus dem Publikum – „damit es nie langweilig wird“. Manchmal schreibt er nach eigenen Worten bis in die Nacht hinein, an anderen Tagen dagegen bringt er kaum etwas zu Papier. So entstünden gelegentlich zehn bis 15 Seiten am Stück, dann wieder mal zwei Wochen lang gar nichts. Manchmal sei er selbst überrascht, wie ein Buch ende. Zwar habe er ein Grundgerüst, doch beim Schreiben kämen immer noch andere Figuren oder Begebenheiten hinzu. Aus einer Ausgangsidee eine Handlung zu machen, die für 200 Buchseiten reiche, sei nicht einfach. Sets habe er ein Notizbuch am Bett, um Gedanken zu notieren, die ihm beim Einschlafen kämen. Insgesamt brauche er ein halbes oder ein Dreivierteljahr, um einen Roman zu schreiben. Das nächste Buch hat laut Autor den Karneval zum Thema und erscheint Anfang des kommenden Jahres.
Die Besucher spendeten Pelkim lang anhaltenden Beifall, etliche ließen sich Bücher signieren.
Presseartikel "Lauterbacher Anzeiger" 25.04.2014
Presseartikel "Lauterbacher Anzeiger" 25.04.2014
Spannendes aus dem Landkreis
Joachim Jost schreibt Regionalkrimis. Die Tatorte liegen in seiner Wahlheimat – in Iphofen. Drei Bücher hat er schon fertig gebracht. Das vierte ist in der Mache.
Krimi: Joachim Jost lässt seinen ersten Regionalkrimi in und um Iphofen spielen.
Foto: Ralf Dieter
von RALF DIETER
Der Anlass war traurig, das Ergebnis ist es überhaupt nicht. Nach einer schweren Zeit hat Joachim Jost vor drei Jahren mit dem Schreiben angefangen – und Iphofen nun seinen ersten Krimi beschert.
Die Kirchgasse in Iphofen, ein liebevoll renoviertes Haus im Hinterhof. Joachim Jost lebt dort mit seiner Frau. Und wenn sie schlafen geht, beginnt für ihn die Arbeit. Wobei: Arbeit ist das falsche Wort. Der 53-Jährige hat Spaß am Schreiben. Drei Bücher hat er schon fertig gebracht. Das vierte ist in der Mache.
Kaufmännisch- und verwaltungstechnische Ausbildung, Arbeit bei einem Logistikunternehmen, neue Herausforderung Webdesigner. Joachim Jost hat einige berufliche Erfahrungen gemacht. 1986 ist er nach Iphofen gezogen – der Liebe wegen. Ende der 90er Jahre arbeitete er als freier Mitarbeiter für die Kitzinger Zeitung, berichtete aus Gemeinderäten, von Geburtstagen, über Hobbys und Leidenschaften besonderer Menschen. „Das Schreiben hat mich schon immer gereizt und fasziniert“, sagt er. Obwohl: Anfangs war es mehr das Lesen. Kindergeschichten von Enid Blyton, Astrid Lindgren oder Erich Kästner hat er in jungen Jahren verschlungen – nachts mit der Taschenlampe unter der Bettdecke. Es sollte lange dauern, bis er die Faszination in eigene Bücher umsetzte.
2009 bekam Joachim Jost Probleme mit der Gesundheit, musste frühzeitig in Rente gehen. Gleichzeitig erkrankten mehrere Freunde schwer. Ein guter Freund ist an Krebs gestorben. Sein Vorname Alexander sollte ein Teil des Pseudonyms werden, unter dem Joachim Jost seine Bücher veröffentlicht: Alexander Pelkim. „Auch der Nachname hat eine persönliche Bewandtnis“, sagt er.
Josts Erstlingswerk: Ein Fantasy-Roman, in dem er sich auf 700 Seiten all seine Erfahrungen mit dem Tod und mit Krankheiten von der Seele schrieb. Der Titel des Werkes lautet folgerichtig: „Seelenreise – Die neue Welt.“ Der Wahl-Iphöfer war auf den Geschmack gekommen. Als nächstes schrieb er einen Thriller. „Ziemlich blutrünstig“, wie er selber sagt. Über Amazon sind die Bücher zu haben. Für sein drittes Werk hat er einen Verlag aus der Region gefunden. Und das passt, schließlich handelt es sich um einen Regionalkrimi. Titel: „Späte Auslese. Tatort Iphofen.“
„Bekannte haben gemeint, ich sollte es mal mit einem Regionalkrimi versuchen“, erzählt er. Und die Idee hat ihm gefallen. Also hat er sich hingesetzt – meistens in der Nacht – und geschrieben. Ohne fest stehendes Gerüst, aber mit vielen Eingebungen, die er miteinander verwoben hat. Die Geschichte geht so: Ein junges Mädchen wird vergewaltigt, der Täter wird nicht ermittelt. Viele Jahre später will das Opfer die Tat aufklären. Doch der Täter will das mit allen Mitteln verhindern und schreckt dabei auch nicht vor Mord zurück.
Eine Lesung im Weinbistro war sehr gut besucht, im örtlichen Schreibwarenladen ist das Buch vergriffen. „Ich bin sehr zufrieden mit der Resonanz“, sagt Jost. Ein zweiter Regionalkrimi ist bereits weit fortgeschritten. Tatort ist dann Albertshofen. Der Mord hat etwas mit der Spargelernte zu tun.
An Ideen mangelt es Joachim Jost nicht. Und deshalb wäre es nicht verwunderlich, wenn er rund um seinen Kommissar Theodor Habich noch weitere Regionalkrimis im Landkreis Kitzingen verortet. Nur eines wird der 53-Jährige aller Wahrscheinlichkeit nicht abliefern: einen Liebesroman. „Den hatten sich ein paar Zuhörerinnen bei der Lesung gewünscht“, sagt seine Frau und lacht.